
Wer betroffen ist, hat verständlicherweise Fragen. Warum steigt der Beitrag, obwohl man selbst kaum Leistungen beansprucht hat? Und wie kann das sein, wenn gleichzeitig von stabilen Gesundheitskosten in der Politik die Rede ist? Antworten kommen – also: fangen wir mal an.
Das System der privaten Krankenversicherung funktioniert anders als die GKV. Hier hängt der Beitrag nicht vom Einkommen ab, sondern von drei Dingen: Eintrittsalter, Gesundheitszustand beim Start und Leistungsumfang. Wer jung einsteigt, zahlt bzw. spart mit den Beiträgen über die Jahre auch für die eigene Zukunft mit – Stichwort Alterungsrückstellungen.
Steigen die Kosten im Gesundheitswesen, steigen irgendwann auch die Beiträge. Und zwar nicht nach Lust und Laune, sondern weil die PKV gesetzlich dazu verpflichtet ist. Nach § 203 VVG müssen Beiträge angepasst werden, wenn die tatsächlichen Ausgaben deutlich von der Kalkulation abweichen. Das passiert meist dann, wenn Behandlungen, Medikamente oder die Lebenserwartung teurer werden als ursprünglich angenommen. Naja – und das ist leider seit Jahren so.
Der Clou – oder das Problem, je nachdem, wie man’s sieht: Diese Anpassung darf erst ab einer gewissen Abweichung erfolgen. Unabhängige Treuhänder prüfen die Berechnungen und geben Anpassungen erst frei, wenn die Abweichung groß genug ist. Liegen die Werte darunter, bleibt der Beitrag stabil – bis der Unterschied zu groß wird, und dann wird’s eben deutlich spürbar. Diese gesetzliche Hürde soll eigentlich Stabilität schaffen – führt aber dazu, dass Beiträge oft mehrere Jahre gleich bleiben und dann sprunghaft steigen.
Im Grunde gibt es drei große Gründe, die aktuell richtig reinhauen und sich hinter dem Schlagwort „steigende Kosten im Gesundheitswesen“ verstecken:
Erstens: Medizinischer Fortschritt. Neue Therapien, Geräte, Medikamente, Diagnoseverfahren etc. kommen jedes Jahr neu auf den Markt. Sie retten Leben, treiben aber auch die Ausgaben nach oben. „Aber das betrifft doch auch die GKV – was macht das für die PKV so besonders?“ Na ja, weil die PKV vieles davon sofort übernimmt, um leistungsstärker zu sein. Wer Premium-Behandlung will, spürt es eben auch in den Preisen. Hart, aber fair.
Zweitens: Inflation im Gesundheitswesen. Ärzt:innen, Kliniken, Pflegekräfte, Arzneimittel – alles wird teurer, von der Behandlung bis zur Spritze. Und da Privatversicherte im Gegensatz zur GKV keine staatlichen Zuschüsse bekommen, müssen diese Mehrkosten direkt über die Beiträge aufgefangen werden.
Drittens: Längere Lebenserwartung. Wir alle werden älter und beanspruchen länger Leistungen, die Versicherung muss also mehr zurücklegen. Klingt banal – ist aber mitunter der Grund, warum die PKV teurer wird, obwohl du vielleicht nie krank bist. Ein aktuelles Erklärvideo des PKV-Verbands zeigt das übrigens anschaulich (sehenswert für alle, die die Hintergründe und Mechanik noch tiefer verstehen wollen).
Die aktuelle Beitragsrunde ist also eine Folge einiger Probleme und Entwicklungen im System – aber auch das Ergebnis gesetzlicher Vorgaben, die Anpassungen zwingend machen. Versicherer wie Signal Iduna, AXA, Versicherungskammer Bayern oder Hallesche liegen laut Branchenstimmen im oberen Beitragssegment, während ARAG und Hanse Merkur vorerst glimpflicher davonkommen. Aber Achtung: Die, die dieses Jahr noch nicht erhöhen, könnten es 2026 oder 2027 tun.
Vielleicht denkst du dir als Privatversicherte:r jetzt: Dann eben zurück in die gesetzliche – dort bleibt’s wenigstens stabil. Hm – nicht ganz. Kleiner Realitätscheck: Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung geht’s steil bergauf – bei den Beiträges. Warum die angeblich „stabilen“ Beiträge der gesetzlichen Kassen eher ein Rechenspiel sind – und warum „stabil“ in der GKV wohl das neue Wort für „teurer“ ist, kannst du hier nachlesen.
Laut aktuellen Branchenauswertungen liegen mehrere Krankenkassen inzwischen bei rund 19 % Beitragssatz – Tendenz steigend. Schon 2025 haben über 60 Kassen ihre Sätze angehoben, und für 2026 rechnet der GKV-Schätzerkreis mit einem durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,9 %.
Die Kostenlawine rollt also in beiden Systemen – sie sieht nur unterschiedlich aus. Kurz gesagt: Auch in der GKV wird es teurer – nur etwas versteckter. Und im Schnitt bleibt das Niveau der PKV-Beiträge trotz der aktuellen Anpassungen tatsächlich weiterhin unter dem der GKV.
Eine Beitragserhöhung bedeutet nicht, dass du alles hinnehmen musst. Du kannst deinen Tarif prüfen – innerhalb deiner Versicherung in einen günstigeren wechseln, den Selbstbehalt anpassen oder einzelne Bausteine überdenken. Ab 60 müssen die Versicherer sogar Alternativtarife vorschlagen. Und wer in einer finanziell angespannten Situation ist, kann auf gesetzlich garantierte Sozialtarife (Standard- oder Basistarif) zurückgreifen.
Aber am Ende kommt es natürlich auf den Einzelfall an, was die generellen Handlungsempfehlungen erschwert. Deswegen können wir dich nur ermutigen, dich bei uns als Versicherungsexperten und Experten der PKV zu melden – genau dafür sind wir da. Es kostet dich nichts, du sparst im Zweifel sogar – oder verhinderst weitere Erhöhungen. Wichtig ist nur eins: Nichts aufschieben. Gerade jetzt lohnt es sich, hinzuschauen, bevor du jahrelang zu viel zahlst.
Und an alle unsere Bestandskund:innen: Keine Sorge – sollten wir Handlungsempfehlungen sehen, melden wir uns direkt bei dir!
Also… ja, die PKV wird teurer. Aber sie bleibt auch das, was sie immer war: eine starke, individuell steuerbare Absicherung. Wer sie kennt, kann sie gestalten – und wer sich beraten lässt, spart oft mehr, als gedacht. Unser Team aus Expert:innen hilft dir dabei, deine private Krankenversicherung sauber aufzustellen, unnötige Kosten zu vermeiden und deinen Beitrag so zu gestalten, dass er auch langfristig bezahlbar bleibt.
Wir freuen uns, dir weiterzuhelfen.
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